Christus Glocke

1950
814kg
111 cm
Ton fis

Marien Glocke

1950
459kg

93 cm
Ton a

Maximilian -Florian
Glocke

1950
375kg
83 cm
Ton h

Josefs Glocke

1950
207kg
70 cm
Ton d

Vollgeläut anhören

Die Geschichte der Glocken

Eine der ersten Glocken könnte bereits Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts nach Dimbach gekommen sein. Eine Sage berichtet von einer sinkenden Kirche am Fuße des Weinsberges. Als nur mehr die Glockenstube herausschaute wurde die Glocke abgenommen und nach Dimbach gebracht.
Einen Hinweis gibt es auch auf einem NÖ Blatt für Landeskunde von 1901. „Als die Burg Weinsberg noch bewohnt war, bestand unter dem Burgberge eine Ansiedlung, die eine Kapelle besessen haben soll. Als die Kapelle mit der Ortschaft einging, soll ihre Glocke nach Dimbach in Oberösterreich gekommen sein.“ Die Burg Weinsberg war nahe der jetzigen Weinsberger Wiese zwischen Bärnkopf und Gutenbrunn. Die anderen Glocken dürften aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Konkrete Aufzeichnungen von den Glocken begannen während des ersten Weltkrieges in der Pfarrchronik. Am ersten März 1917 mussten von dem aus 5 Glocken bestehenden Geläut die größte und die zwei kleinsten Glocken abgeliefert werden. Noch im selben Jahr wurde dann auch noch die drittgrößte Glocke beschlagnahmt und zu Kriegsmunition verarbeitet. Dimbach hätte damals alle Glocken verloren wäre nicht dem Schreiber bei der zweitgrößten Glocke ein Irrtum passiert. Die im siebzehnten Jahrhundert gegossene Glocke wurde dadurch von den Behörden für ein Erzeugnis aus dem sechzehnten Jahrhundert gehalten und nicht eingezogen.
Im Frühjahr 1924 wurde eine freiwillige Sammlung zu Anschaffung vier neuer Glocken abgehalten um das Geläut wieder mit 5 Glocken auszustatten. Zum Preis von 90 Millionen Kronen wurde die Glockengießerei St. Florian mit dem Guss beauftragt. Da diese Summe mit der Sammlung nicht aufgebracht werden konnte wurde die Gemeindeumlage erhöht. Am Bartholomäustag wurden dann die neuen Glocken mit den Tönen Fis, h, d und fis feierlich vom Dekanatsadministrator Ludwig Weihs von Pierbach geweiht.
Nicht einmal 18 Jahre später, am 4. Jänner 1942 war wieder ein trauriger Tag in der Glocken-Geschichte. Abermals war ein Krieg die Ursache dass bis auf die Sterbeglocke alle Glocken abgeliefert werden mussten. Zita aus der Pfarrchronik „…zum Amte wurden sie dann zum letzten mal geläutet und machen Gläubigen wurden die Augen naß“
Bei der Silvesterpredigt 1949 wurde nach dem Krieg zum ersten mal die Glockenfrage angesprochen und eine Holzaktion vorgeschlagen. Am 6. Jänner 1950 wurde nach einer allgemeinen Befragung der Beschluss zur Bestellung neuer Glocken gefasst. Eine am 8. Jänner eingeleitete Sammelaktion brachte innerhalb von 8 Tagen 250 fm Blochholz und 9000 Schilling. Anlässlich der Glockenweihe am 11. Juli im heiligen Jahr 1950 war der ganze Ort geschmückt. Der Festzug mit Vorreitern, den prächtig geschmückten Glockenwagen, Musikkapelle und Trachtengruppen zog zum Marktplatz wo der Prälat von St. Florian die Weihe vornahm. Die Glocken wurden aufgezogen, am Glockenjoch montiert und um sieben Uhr abends zum ersten mal geläutet.
Die Glocken wurden meist von den Ministranten mit Seilen die von der Glocke bis in das Läuthaus herunterreichten geläutet. 1963 wurde eine elektrische Läutmaschine mit Zeitautomatik und Turmuhrsteuerung angeschafft.
Die 1998 erneuerte Glockensteuerung ist bereits wieder veraltet und in einem sehr schlechten Zustand. Die damals verwendeten Quecksilberschalter sind mittlerweile verboten und können nicht mehr ersetz werden. Der Zustand des Glockenstuhls ist ebenfalls schlecht sodass die große Glocke dieses Jahr vorsichtshalber abgeschaltet wurde.

 

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