Täglich hören wir von verängstigenden Weltereignissen, die an unser Mitgefühl appellieren.
Naturkatastrophen, Klimaschäden, Hitze, Überschwemmung, Verschmutzung der Gewässer,
die Situation des Bauernsterbens und der Krieg auf europäischem Boden machen traurig.

Verstöße gegen die Menschlichkeit belastet die Psyche. Spontane „Klebeaktionen“ der
Jugendlichen, die sich als Letzte Generation bezeichnen, sie kann ich aus ihrer politischen
Zukunftslosigkeit heraus, verstehen. In unserem Heimatland darf alles hinterfragt werden,
ein demokratisches Recht, aber mit respektvollen und toleranten Freiheitsgedanken.
Jetzt stehen wir am Beginn der Fastenzeit, wir besinnen uns auf Umkehr und österlichen
Neubeginn. 40 Tage lang versuchen wir christliches Fasten zu leben, scheitern ist normal.
Religionen haben ihre Rituale, Verzicht kann aber sogar glücklich machen. In unserer
Gesellschaft ist fleischlose Kost, also vegan essen, modern. Früher gab es sonntags meist
Schweinsbraten oder Sonstiges. Unter der Woche waren es einfache Gerichte, wie sie im
volkstümlichen Lied; Wos is heit füa Tog?, von Montag bis Sonntag besungen wird: Knödltog,
Nudltog, Strudltog, Fleischtog, Fosttog, Zoitog – Entlohnung, Rosttog - Lumpntog, der freie
Tag und Kirchgang; ja, das war die sogenannte gute, alte Zeit. Fasten ist zum Beauty – Begriff
geworden. Fasten gelingt, wenn man mit fröhlichem Gemüt, auf das was man gerne tut und
mag, bewusst verzichtet.
Im Heimatbuch; Mühlviertel - Band 2 - Rubrik „Nodige Zeitn“ sind Erlebnisse aufgeschrieben
die zeigen, dass Dankbarkeit im heutigen Leben, notwendig ist- hier  einige Episoden: Im Jahr
1000 gab es so starken Regen, dass Menschen glaubten die apokalyptische Endzeit sei
angebrochen. Es folgten Katastrophen, heiße Sommer 1135 und 1540, Bäche und Flüsse
trockneten aus, aller Fischbestand wurde vernichtet, Seuchen folgten. 1127 kam die große
Teuerung, es verhungerte Mensch und Tier. 1093 – 1094 gab es nur Regen, keinen Schnee,
im milden Winter 1295 brauchte man keine Räume heizen, so warm war es. Im Jänner sah
man blühende Bäume und zu Pfingsten erfolgte schon die Ernte. Heuschreckenschwärme
wurden für die Bevölkerung zur Qual. Zu Weihnachten 1340 war es so warm wie zur
Sonnenwende, 1420 erblühten im Jänner die Dornenhecken voller Rosen. Menschen aßen
Brot aus Kleien, mit Beimengung von Sägespänen, das alles geschah im Hungerjahr 1570. Im
Februar 1787 blühten Kirschbäume, schwere Erdbeben und Überschwemmungen folgten.
Wer sich mit Zukunftsängsten belastet der weiß jetzt, dass in vergangenen Zeiten viel Elend
war und die Welt hat sich weitergedreht. Wir haben trotz Teuerung keine größeren Mängel
zu beklagen, es geht uns gut, viele aber sind unzufrieden. Mit Spendengeldern helfen wir wo
es nottut, das beruhigt unser Gewissen. Es ist das Bedürfnis des Menschen, nach Planung
und Vorhersage, in Frieden leben zu können.  Beten und vertrauen - Psalm 37,5: Befiehl dem
Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen!

Margarete Sickinger

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